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Frank Turner

Die Bühne ist einer der Orte, den Frank Turner am meisten braucht: Um die eigene Energie rauszulassen und die seiner Fans in sich aufzunehmen und sich von ihr tragen zu lassen. Dabei ist es ihm egal, ob er in einem kleinen Club spielt, wo die Leute auf den Tischen stehen, um seine Songs mitzusingen, oder in einer großen Arena. Etwa 3000 Konzerte hat er seit 2005 gegeben, dabei haben ihm zwei Millionen Leute zugehört. Der zweijährige Corona-Lockdown mit abgesagten und verschobenen Tourneen war für Turner sowie für viele andere auch eine unerfreuliche Zwangspause, die der Musiker jedoch sinnvoll
genutzt hat. Bereits zu Beginn der Pandemie streamte er wöchentliche Charity- Konzerte und nahm damit mehr als 300.000 Pfund ein. Das Geld spendete er dann an kleine Clubs, die in ihrer Existenz akut bedroht waren. Darüber hinaus verbrachte er viel Zeit im Studio und nahm eine neue Platte auf: „FTHC“ heißt sein neues und bereits neuntes Studioalbum, das am 11. Februar erschienen ist. Der Nachfolger von „No Man’s Land“ (2019) erreichte als erstes seiner Alben Platz 1 der britischen Charts. Auch hierzulande erreichte „FTHC“ mit Platz 9 die bisher höchste Platzierung in den deutschen Charts. Frank Turner steht für Empathie, für Energie und für kluge reflektierte Texte. „FTHC“ hört sich an wie eine musikalische Autobiografie. Zu sagen hat Frank Turner eine Menge, denn er gehört zu den authentischen Rockmusikern der Gegenwart.

Die Buchstaben „HC“ im Titel seines jüngsten Albums stehen hierbei für das Wort „Hardcore“. Turner knüpft damit an seine frühe Karriere mit der englischen Hardcore- Punk-Band Million Dead an. In Songs wie „Non Serviam“, „Punches“ und „The Gathering“ setzt er unbändige Energie frei. So viel Punkrock wie auf „FTHC“ gab es bei dem Folk-Rocker schon lange nicht mehr, Balladen gibt es auf diesem Album kaum. „FTHC“ ist aber auch eine sehr persönliche Platte geworden. In den drei aufeinander folgenden Songs „Fatherless“, „My Bad“ und „Miranda“ beschäftigt Frank Turner sich mit der Beziehung zu seinem Elternteil, die bis zu dessen Geschlechtsangleichung eher schwierig war. So singt Turner: „And now my father is Miranda und we’re ok“.

Ein weiterer Schlüsselsong seines neuen Albums ist „A Wave Across A Bay“. Darin würdigt Turner seinen verstorbenen Freund Scott Hutchison von der Band Frightened Rabbit, der sich 2018 das Leben nahm. Der Song wurde als Single ausgekoppelt und die Einnahmen gingen an die Organisation Tiny Changes, die sich für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen einsetzt. „God damn I miss you man“, singt Turner in dem Song, der seine weichere Seite zeigt: „Scotts Tod hat so ein gewaltiges Loch hinterlassen. Ich habe ihm zu Ehren dieses Stück