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Giant Rooks

Die letzten Jahre haben es gut mit Giant Rooks gemeint: Welttournee, Hunderte von Millionen an Streams und mehreren Hit-Singles („Morning Blue“, „Bedroom Exile“). Trotzdem – oder gerade deshalb – gab es genug Raum für Reflektion und Reifeprozess, resultierend in gefestigtem Sound und Dankbarkeit. Letzteres vor allem für ihre Fans, ohne die der kontinuierliche Höhenflug nie erreichbar gewesen wäre. Die neue Single „For You“ (Irrsinn Tonträger / Vertigo Berlin) zeigt mit ihrem Titel auch, für wen die Rooks ihre Musik machen.

Es könnte keinen besseren Song geben um „How Have You Been“, das zweite Album der Giant Rooks, welches am 2. Februar 2024 erscheint, zu eröffnen.
How Have You Been – Wie ist es dir ergangen? Eine simple, aber wichtige Frage, die mit ihrem ehrlichen und fürsorglichen Interesse unter Freunden gemeinsam mit „For You“ einen besonders tiefgründigen Ton für das sehnsüchtig erwartete Zweitlingswerk verheißt.

Provinz

Alle da, alles schön. Die Bandhistorie von Provinz liest sich wie ein fulminantes Ausrufezeichen: Festival Headliner Slots, unzählige ausverkauften Live-Shows und eigene Tourneen quer durch die Republik, über 430 Millionen Streams, zwei #10 Alben in den offiziellen Deutschen Charts, mehrere Singles in den Airplay Charts, Auftritte quer durch die deutsche TV-Landschaft – das Vierer-Gespann aus Süddeutschland hat sich unlängst einen festen Namen erarbeitet und ist aus der deutschsprachigen Musiklandschaft nicht mehr wegzudenken. Zwischen der markanten Stimmfarbe von Frontmann
Vincent – mal melancholisch, mal fiebrig, aber immer herausstechend – findet sich ein mitreißendes Soundkonstrukt, welches sich frei an Indie, Alternative, aber auch elektronischen Elementen bedient und lyrisch um die Blaupause zwischen Rebellion, Liebeskummer, mentaler Gesundheit, Lebensgefühl und natürlich der Provinz zirkuliert.

2020 veröffentlichen Provinz ihr Top-5 Debütalbum „Wir bauten uns Amerika“, wurden infolgedessen erst zum „Besten Newcomer“ 2020 und im Jahr darauf gleich zur „Besten Band“ bei der 1LIVE Krone gewählt. Ihr 2022 erschienenes Zweitlingswerk „Zorn & Liebe“ (#2) zeigt, dass die Band noch weit in ihrer musikalischen Kreativität schöpfen kann, ohne dabei in Repetition zu verfallen: die Singles „Zorn & Liebe“ feat. Nina Chuba, „Verrate deine Freunde“, „Spring“, „17 für immer“, „Zwei Menschen“ und „Unsere Bank“ feat. Danger Dan wurden millionenfach gestreamt und heben die Erfolgsgeschichte der Band auf ein neues Level.

Setzte das Debüt noch vermehrt auf handgemachte Instrumentierungen, Coming-of-Age-Thematiken und unpolierte Emotionalität, so visiert „Zorn & Liebe“ vermehrt stärker durchproduzierte Elemente, schwebende Synthie-Klangflächen etwa, tanzbare Beats oder Sequencer-Effekte an, wie man sie erstmals in ihrem Song „Großstadt“ (2021, von der EP „Zu spät um umzudrehen“) hören konnte. Daneben zeigt die Band weiterhin, wie viel Freude ihnen verschiedenste Kollaboration bereiten, die im Sommer

2021 mit „Liebe zu dritt“ an der Seite von JEREMIAS und MAJAN ihren Anfang nahm und zuletzt mit Nina Chuba (Zorn & Liebe), Casper (Betäub mich) und Danger Dan (Unsere Bank) ihre Fortsetzung fanden. In der Mischung ergibt all das unwiderstehlich gute Songs, die in jeglicher Hinsicht „next level Provinz“ sind.

Das Stagnation keine Option ist, hat die Band bereits in der Corona-Zeit unter Beweis gestellt und so startete auch 2023 nicht nur mit einer Feature Single auf Nina Chubas Album „Glas“ (Ich glaub ich will heut nicht mehr gehen)

Millencolin

Wer Bock hat auf seinem Skateboard direkt in die 90er zu rollen, für den haben wir was: Der unverkennbare Melodic Punk von Millencolin mit der unverwechselbaren Stimme ihres Frontmanns Nikola Sarcevic liefern den Soundtrack für alle Skatepunks und alle die sich noch so fühlen. 

Maël und Jonas

Maël und Jonas – das ist Freundschaft und Liebe zur Musik! Die beiden 21 und 27 jährigen Jungs aus Koblenz sind Freunde und kennen sich mittlerweile seit 15 Jahren. Bei Maël und Jonas ist alles echt und entsteht in Handarbeit. In ihren Songs erzählen sie von Liebe und den ersten Erfahrungen, die diese mit sich bringen kann. Das Duo produziert und schreibt alles selbst.

Nach ihrer fast ausverkauften Tournee 2022 veröffentlichen Maël & Jonas ihr Album „Rocket Science” im März 2023 und steigen auf Platz #77 in den Deutschen Album-Charts ein. Die Fokus Single “Simp” konkurriert mit sämtlichen GSA Major Projekten – +400k Streaming Einheiten nach 7 Tagen, 89% organisch! Die Tour zum Album umfasste 15 Städte und 12 Ausverkaufte Shows. 

Van Holzen

Ein Raunen peitschte durch die deutsche Musiklandschaft, als VAN HOLZEN vor zwei Jahren mit ihrem Debut „Anomalie“ auf sich aufmerksam machten. Kompromisslose Gitarren trafen auf dystopische Melodien und Texte, wie man sie selten zuvor aus Deutschland gehört hatte.  

Dazu stilsichere Videos, ein unscheinbares Auftreten und brachiale Livequalitäten. Und das von drei Typen aus Ulm, die nicht mal die 20 erreicht hatten. 

Gekonnte Vorarbeit und das strikte Einhalten des gesetzten Ziels katapultierte „Anomalie“ auf Platz 48 der deutschen Albumcharts. 

Die Band tourte durch Deutschland, Österreich und die Schweiz, spielte auf  unzähligen Festivals (u.a. auf dem Sziget in Budapest) und zierte das Cover des VISIONS Magazins. Ein beachtlicher Start. Das Fundament war gelegt. 

Im April 2019 erscheint nun der „Anomalie“-Nachfolger „REGEN“.  

Die erste Single „Alle meine Freunde“ dient als Vorbote und beweist eindrucksvoll, welch großen Schritt die Band in den letzten zwei Jahren gemacht hat. Du rechnest zwar mit dem hymnischen Refrain, bist aber verdutzt, wie sehr er sich mit all seiner Melancholie in den Gehirnwindungen festzusetzen weiß. Apropos Melodien – diese sind weit mehr im Fokus als bei der letzten Platte. 

Mal sphärisch-isoliert wie in der zweiten Single „Royal“, mal lässig fordernd wie im Titelsong „Regen“. 

Obwohl in fast allen Songs der neuen Platte musikalisch viel passiert, wirkt es nie überfordernd. Du horchst oft überrascht auf, hast aber nie den Eindruck, als wirke der Moment unpassend oder konstruiert. Die Überraschungen fangen dich eher auf, während du gleichzeitig in ein Loch gesogen wirst – oder lassen dich gleiten, wenn du keine Lust hast dich selbst zu bewegen. 

Textlich ist es fast schon erschütternd mit anzuhören, dass junge Menschen so verheerend leiden können. Man lebt jede gesungene Zeile der Angst nach und hat das Gefühl, Teil der jeweiligen Szenerie zu sein. Obwohl sich hier und da kleine Funken der Hoffnung offenbaren, ist es ganz offensichtlich, dass die Sonne in der Welt von VAN HOLZEN dunkler scheint als in anderen Welten. 

Produziert wurde das neue Album erneut von Philipp Koch (Heisskalt) & Simon Jäger. Sie geben der Band stets den nötigen Raum, neue Einflüsse in den bereits  vorhandenen Soundkosmos einzufügen. Die Platte klingt wie die Songs, kraft- und druckvoll, garniert mit einer ergreifend schönen Distanziertheit.  

Mit Revolutionen ist das so eine Sache. Man sehnt sich oft nach einer, weil man die Aufregung in einem kollektiven Aufbruch sucht, findet aber selten die erhoffte Erlösung. 

VAN HOLZEN boten von Anfang an, Teil von etwas Anderem zu sein. Auch „Regen“ macht davor keinen Halt. Ob es zu einer Revolution führen wird, vermag man noch nicht sagen, aber es wäre so langsam an der Zeit.  

Peter Fox

“Oh, da isser ja wieder… Peter Fox ist zurück und in der Zukunft!
Auf seiner neuen Single “Zukunft Pink” (feat. Inéz) zelebriert er Aufbruch und Zuversicht, Mut und Miteinander, frische Musik und kaltes klares Wasser und reiht sich nebenbei in die Tax-me- now-Bewegung ein… “Alle malen schwarz, ich seh die Zukunft pink!”

Neuartige Drinks im Glas, nur hochwertige Musik in der Playlist, gut geölte Rennräder statt Frust im Stau und bezahlbare Mieten für alle statt elitäre Träume vom Mars. Eine Utopie? Oder einfach nur ein Morgen, an das wir glauben, dass wir machen müssen? Sicher ist: Die beste Zeit für Zukunft ist jetzt.

Die letzten Jahre haben Spuren hinterlassen, mit ihren Krisen und Sorgen, ihrer Dynamik der Zersetzung. Neue Musik von Peter Fox kommt da gerade recht – vor allem wenn sie das Neue so herzlich umarmt. “Zukunft Pink” ist inspiriert von familiären Hinterhofparties und dem Morgen danach, von Beats aus Süd- und Westafrika, sowie dem glasklaren Morgentau über den Weiten Brandenburgs.

“Zukunft Pink” ist ein Plädoyer für die Hoffnung, für lebensnotwendige Leichtigkeit in schweren Zeiten, fürs Loslassen und neu Anpacken.

Lasst uns mutige Schritte machen, kleine Schritte gern, aber nach vorne. Und dann bleiben wir zusammen wach, bis die Wolken weg sind und die Zukunft wieder pink ist. Diese Zukunft beschreibt Peter Fox, wie er es der deutschen Popmusik einst beigebracht hat: ohne jeden Schmonz, mit hyper- prägnanten Bildern, die das ganz große klein und das große Ganze greifbar machen. Der Sound ist neu. Aber die Quintessenz ist Classic Fox.

Die Geschichte seines bis dato einzigen Albums von 2008 ist hinreichend dokumentiert:

Seine Entstehung, sein beispielloser Erfolg, sein Einfluss auf die deutsche Popmusik, der bis heute anhält. Aber Future Fox hat sich nie viel aus der Vergangenheit gemacht, aus Verklärung schon gar nicht. Ihm geht es um das Morgen und darum, wie wir es hier und jetzt gemeinsam gestalten können.

Wir sehen uns 2023. “Meine Süßen, Future is now!”

Blond

BLOND, das sind Nina und Lotta Kummer sowie Johann Bonitz aus Chemnitz. BLOND zelebrieren „Las Vegas Glamour“, kein Wunder, denn die sächsische Metropole ist bekannt als das glamouröse Las Vegas des Ostens und das Trio verkörpert diese Zuschreibung souverän und selbstbewusst. Bereits mit ihrem Debüt-Album „Martini Sprite“ haben sie sich in die Herzen der Nation gespielt. Das Chemnitzer Trio vermag seine stetig wachsende Fangemeinde – die Blondinators – immer wieder zu begeistern. Bei BLOND trifft verspielt-funkelnder Indie-Pop auf Texte über das Leben mit Periode, Autobahnaufschneider*innen oder unverbesserliche Mansplainer. Ganz normale Geschichten aus dem Alltag verziert mit Glitzer und Tüll.

Innerhalb von 2 Jahren haben BLOND eine ausverkaufte Albumtour, Support-Touren mit unter anderem KUMMER, Von Wegen Lisbeth und Leoniden gespielt, einen erstklassigen wöchentlichen Podcast ins Leben gerufen und mehrere Hörbücher veröffentlicht.

Raffiniert, wie es BLOND immer wieder gelingt, gesellschaftlich relevante Themen in einen popmusikalischen Rahmen zu packen. Ehe man sich versieht, steht man im Moshpit und grölt lauthals Refrains über Mentale Gesundheit und gegen Alltagssexismus mit.

Mit der Ankündigung ihrer „Perlen Tour 2023“ steigt die Spannung. Man kann sich sicher sein: Die Weichen für weitere einzigartige Las Vegas Glamour Momente sind gestellt und die Vorfreude wird durch ausgefallene und fulminante Musikvideos und Singles von Tag zu Tag steigen.

Tokio Hotel

Tokio Hotel – 2001

 Manchmal kommt alles anders. Man schmiedet große Pläne – und dann werden sie vom einen auf den anderen Moment einfach durchkreuzt. Zum Beispiel von einer weltweiten Pandemie. So geschehen bei Tokio Hotel, als die Band im Frühjahr 2020 schweren Herzens ihre große Lateinamerika-Tour absagen musste. Aber das jähe Ende der Konzertreihe hat doch auch etwas Gutes. Tokio Hotel gehen zwar mit gebrochenen Herzen zurück ins Studio, aber tun das zum ersten Mal seit langer Zeit wieder als komplette Band.

Ganz ohne Sessions per Videotelefonie und Tonspuren, die über verschieden Zeitzonen hinweg um den halben Erdball geschickt werden. Die Welt einfach ausblenden und gemeinsam an Songs arbeiten, sich nächtelang den Kopf über kleine Details zerbrechen, ausprobieren, verwerfen, nochmal von vorne beginnen. Musikmachen wie damals, vor gut 20 Jahren, als Bill, Tom, Georg und Gustav beschlossen, eine Band zu gründen, die nicht nur die Leben der vier Teenager, sondern auch die Musikgeschichte verändern würde. Die Geschichte geschrieben hat – und das weit über ihren großen Hit „Durch den Monsun“ aus dem Jahr 2005 hinaus.

Tokio Hotel haben sich, das muss man an dieser Stelle nochmal so unmissverständlich sagen, nie auf ihren ersten großen Erfolgen ausgeruht, sondern die Idee von sich selbst immer wieder weiterentwickelt. Und zwar auf internationalem Niveau, das bis heute in beispielloser Weise besteht. Das extrovertierte Selbstverständnis eines Frontmanns wie Bill, das musikalische Nerdtum eines Produzenten wie Tom, das stoische Tempo von Gustav und die alles zusammenhaltenden Souveränität von Georg – all das ergibt eine Band, die in Sachen Einfluss und Standing bis heute ihresgleichen sucht, ja, die auch nach 20 Jahren Bandgeschichte, fünf Alben und unzähligen Touren um die ganze Welt relevant geblieben ist.

Nie wurde das so deutlich wie auf „2001“, dem neuen, sechsten Studioalbum der Band, das am 18. November 2022 erscheinen wird. Der in Anlehnung an das Gründungsjahr gewählte Titel hat einen guten Grund. Denn als Tokio Hotel im Frühjahr 2020 gemeinsam ins Studio gehen, entsteht da schnell die Idee, das prägende Lied nochmal ein neu aufzulegen. „Damit hat sich ein Kreis geschlossen“, sagt Tom Kaulitz. „Wir haben darauf zurückgeschaut, wo wir eigentlich herkommen und was seitdem passiert ist.“

Genau das wird zur Grundidee und der Essenz des Albums, das zum einen back to the roots geht, aber auch alle Tokio-Hotel-Facetten der letzten zwei Jahrzehnte vereint. Genau dieses Gefühl begleitet die Band in alle Sessions, durch viele Studios in Berlin und L.A., mit neuen Begegnungen und dem einen oder anderen Wiedersehen mit alten Bekannten.

Das Ergebnis sind klassische Tokio-Hotel-Songs wie „Dreamer“ – oder auch das ruhige und intime „Just a Moment“. „Den Song habe ich geschrieben, als ich gerade in mein neues Haus eingezogen bin und dort ein Wochenende mit jemandem verbracht habe, in den ich zu der Zeit verliebt war“, erzählt Bill. „Wir haben getrunken, gequatscht und es hat sich wie fünf Minuten angefühlt, obwohl es eigentlich ein ganzes Wochenende war.“ Nur begleitet von einer Akustikgitarre singt Bill von diesem einem kurzen Augenblick, in dem alles perfekt ist und der viel zu schnell vorübergeht. „Auch deshalb haben wir die Vocals von Bill wir nach der ersten Aufnahme nicht nochmal verändert“, erzählt Tom. „Die Musik sollte genau so einfach und pur wie die Entstehungsgeschichte hinter dem Song sein. Denn eigentlich braucht man gar nicht so viel in seinem Leben, um glücklich zu sein.“

Aber auf „2001“ arbeiten Tokio Hotel nicht nur als Band enger denn je zusammen „Just a Moment“ ist eine von zwei Zusammenarbeiten mit der kanadischen Newcomerin VVaves, die nicht nur hinter dem Songwriting großer Hits wie Zoe Wees „Girls Like Us“ steckt, sondern auch als solo und durch Kollaborationen mit Iggy Azalea von sich reden macht. Nach einer ersten gemeinsamen Songwriting-Session in L.A. entstand mit „Berlin“ anschließend auch eine Liebeserklärung an die Hauptstadt. Eine dynamische Piano-Ballade, für die Bill sogar einen großen Teil des Textes auf Deutsch geschrieben hat, nachdenklich und melancholisch, aber auch so mitreißend und euphorisch wie die Stadt selbst, die über die Jahre eine ganz besondere Bedeutung für die Band bekommen hat, die trotz ihrer kosmopolitischen Karriere doch immer wieder zu ihren Wurzeln zurückkehren.

„Dadurch, dass wir nicht mehr in Deutschland leben, ist Berlin der Ort, an dem wir uns treffen, um an neuer Musik zu arbeiten und an dem wir unsere Tourneen beginnen. Die Stadt ist unser Band-Zuhause geworden. Ich verbinde durchgefeierte Nächte und die besten Clubs in ganz Europa aber auch Diversity, die Kunstszene, die Musik und die Kultur mit der Stadt“, erklärt Bill – und Tom ergänzt: „Für mich beschreibt der Song auch eine tiefe Verbindung zu jemandem, mit dem lange keine Zeit mehr verbracht hat – aber selbst, wenn man sich erst nach Jahren wiedersieht, ist alles wie vorher“, erklärt Tom.

Wer Tokio Hotel kennt, der weiß um den Humor, den die Band nicht nur in Interviews oder den TikTok-Feed, sondern immer wieder auch in der Musik auslebt. Da ist zum Beispiel „Happy People” mit dem mittlerweile in Berlin ansässigen, isländischen Electronica-Musiker und Sänger Daði Freyr, der sich spätestens nach der ESC-Teilnahme mit seiner Band Gagnamagnið im Jahr 2021 und den millionenfach gestreamten Solosongs „10 Years“ und „Think About Things“ längst über seine Heimat hinaus einen Ruf als versierter Pop-Produzent zwischen DIY-Ethos und großem Sound gemacht hat.

Ein augenzwinkernder Uptempo-Track, der trotz seinen tanzbaren Vibes eine Mischung aus Melancholie und Komik gleichermaßen in sich trägt. „Happy people make me sad“, singt Bill Kaulitz zu clubtauglichen Uptempo-Beats und man muss unweigerlich schmunzeln, aber spürt gleichzeitig auch die schwere Melancholie hinter der Zeile. „Eigentlich ist das ein Satz, der sich ein bisschen selbst im Weg steht“, erzählt Bill. „Aber wenn man drüber nachdenkt, dann geht es vielen Leuten so – und während um einen herum alle eine geile Zeit haben, fragt man sich, warum man genau das gerade eigentlich nicht hinbekommt. Deshalb ist der Track ein Feel-Good-Song für alle Außenseiter.“

Für „White Lies“ kollaborieren Tokio Hotel mit den Berliner Electro-Produzentenduo VIZE. Der Song beginnt als Band-Song der klassischen Sorte: „I don’t wanna make you cry / stay here by my side / only big white lies to get by…“, singt Bill zu sphärischen Synthies und Gitarren seiner Band, ehe VIZE die bittersüße Lügengeschichte mit ihrem Trademark-Sound aus treibenden Beats und harten Basslines auf die Tanzfläche bringen.

Eine ungewohnte Experimentierfreude. Während Tokio-Hotel-Album bisher in Gänze unter den Vorzeichen einer einzigen musikalischen Epoche standen, geht auf „2001“ die unterschiedlichsten Genres und Gefühle Hand in Hand. Deshalb macht es nur Sinn, dass neben einem Banger wie „White Lies“ auch ein geheimnisvolles Stück wie „Here Comes The Night” existiert. Ein Song über die Nacht – und die Hassliebe zu ihr. Eine emotionale Achterbahnfahrt, die von den Schattenseiten, aber auch den schönen und anziehenden Momenten erzählt, die das Dunkel und die Einsamkeit mit sich bringen. Lauten Gitarren-Riffs treffen dabei auf kühle Bass-Synths warme 80s-Pads sowie eine glasklare Vocal-Pop-Produktion und machen den Song so zum perfekten Soundtrack für die dunklen Stunden des Tages.

„Runaway“ erzählt zu melancholischen Grooves vom Gefühl, nie wirklich anzukommen, immer mehr zu wollen, ausbrechen zu müssen – einfach, weil an gar nicht anders kann, während „Bad Love” sich auf gekonnte Weise mit der Ambivalenz von Gefühlen und dem Chaos, das daraus entstehen kann, beschäftigt. Und mit „Aint‘ Happy“ lässt Bill Kaulitz zu einer beeindruckenden Vocal-Performance ungewohnt tief blicken, ehe „Back to the Ocean“ das Album mit seinem ganz eigenen Vibe beschließt.

‚2001‘ ist ein ziemlich buntes Album mit den besten Songs aus den letzten fünf Jahren. Wir sind unglaublich dankbar für alle Menschen, die uns über all die Jahre treu geblieben und noch heute bei uns sind, aber auch all die neuen Menschen, die die letzten zwei Jahre so unvergesslich und erfolgreich gemacht haben. Dieses Album ist für uns alle – und für all die Liebe der letzten 20 Jahre.“

Im April 2023 gehen Tokio Hotel schließlich auf große „Beyond The World“-Tour, welche die Band im April bei 16 Gigs durch ganz Europa führen wird. „Tokio Hotel waren schon immer eine sehr visuelle Band und schreiben unsere Songs schon mit Ideen für die Bühnenshow. Leider mussten wir das Ganze zweimal verschieben. Aber dafür wird es jetzt umso besser und all die Ideen der letzten drei Jahre werden Teil dieser neuen Show. Wir freuen uns schon sehr auf die Zeit mit den Fans!“

Fjørt

Es hatte einen Hauch von Endgültigkeit: Im April diesen Jahres kündigten FJØRT an, Ende August in Köln und Hamburg an je einem Tag in vier verschiedenen Clubs zwischen 12:00 Uhr mittags und 21:00 Uhr abends unter dem Motto „Ein Tag. Alle Platten.“ ihre komplette Diskographie live auf die Bühnen zu bringen.

Der Verkauf von fast dreieinhalbtausend Tickets in kürzester Zeit war ein klares Indiz für den Hunger nach der Band, doch schwang bei vielen Fans die Ungewissheit mit: Sollte es das gewesen sein? Gab es überhaupt noch ein „Weiter“ für das Trio aus Aachen? Wohnen wir hier dem Begräbnis einer der wegweisenden deutschsprachigen Gitarrenbands der letzten zehn Jahre bei?

Bis nach dem letzten Ton musste sich geduldet werden, bis es Gewissheit geben sollte. Nach „Karat“ – dem finalen Stück vom 2017er-Album „Couleur“ – fiel der schwarze Vorhang in Köln und Hamburg. Es folgte: Stille. Wenige Momente später blitzt in projizierten Buchstaben „nichts hat mehr bestand“ auf, ein Rauschen schwillt an und FJØRT entfesseln ein niederwalzendes Riff, das unverkennbar nach ihnen klingt. Die Fragezeichen in den Köpfen des Publikums verfliegen: Es handelt sich um bisher ungehörtes Material.

Mit mehr als zehn Minuten neuer Musik, den Songs „Lod“, „Bonheur“ und abschließend „Fernost“, präsentiert die Band die ersten Töne aus ihrem nächsten Album. Spätestens beim letzten Song wird klar: Diese Band spielt in einer eigenen Liga und hat soeben mit aller Wucht ein neues Kapitel aufgeschlagen.

„nichts“, das vierte offizielle Album von FJØRT erscheint am 11.11.2022 über Grand Hotel van Cleef und kann ab sofort in verschiedenen Konfigurationen vorbestellt werden. Die Doppelsingle „Lod“/„Bonheur“ erscheint am 01.09.22.

„nichts“ ist ein fast 50-minütiges Erlebnis. Das Album gewinnt dem dichten Sound der Band, der fließend zwischen allen Spielarten von Hardcore und Postrock wandelt, zahlreiche neue Facetten ab. Die Täler sind tiefer denn je, in den Höhen ist kaum Luft zu atmen. Die Atmosphäre fühlt sich nahezu greifbar an.

Lyrisch gaben sich FJØRT seit jeher kryptisch und bleiben dieser Linie
treu, werden auf „nichts“ jedoch auch konkret wie selten zuvor.
Vielleicht, weil Zeiten wie diese mehr denn je nach Schonungslosigkeit
lechtzen. Vielleicht auch, weil eine Art Galgenhumor seinen Weg auf das Album gefunden hat, der mit dem absoluten Ernst gekonnt bricht. Abwechslungsreicher und schlichtweg größer klang diese Band noch nie.

Zebrahead

Seit einem Vierteljahrhundert schreiben Zebrahead unermüdlich an ihrer Bandgeschichte. Mit jedem der bisher geschriebenen Kapitel übernahm die Band aus Orange County ein bisschen mehr die Führung in der amerikanischen Punk-Rock-Szene und katapultierte sich an die Spitze der internationalen Charts. Nun schlagen Zebrahead eine neue Seite auf, um ein weiteres spannendes Kapitel zu beginnen. Neuigkeiten, die verkündet werden wollen, gibt es jedenfalls genug: Kürzlich erst haben Zebrahead bestätigt, dass sie im August 2022 fünf Konzerte in Deutschland spielen. Als Quintett werden wir die Band nach wie vor erleben – allerdings ohne Sänger und Gitarrist Matty Lewis, der die Band verlassen hat. Dafür aber mit neuer Gesangsstimme von Adrian Estrella.

“We are so stoked to have Adrian as the newest member of our family. He brings new excitement and energy that has inspired us to create killer new songs for this next chapter. Adrian is incredibly talented, and we are counting down the days till our friends and fans can hear what we have been working on“, so Rapper Ali Tabatabaee über den Bandzuwachs.

In der Punkszene ist Adrian Estrella kein Unbekannter und viele Jahre schon enger Musikerfreund der Band.

“After knowing the dudes in zebrahead for years now and having played a few shows with them and already considered them friends, I was honored when I got the call to join the band. Working together on the new songs has been such a fun time and I look forward to playing shows and meeting the world-wide zebrahead family”, erzählt der Sänger selbst.

Gerade erst erschien der Song „Lay Me To Rest“ als Vorgeschmack auf das kommende Album, welches die Band noch für dieses Jahr angekündigt hat.

Seit ihrem Debüt lassen Zebrahead Genregrenzen verschmelzen und haben über die Jahre hinweg ihren ganz eigenen Sound mit viel Wiedererkennungswert aus melodiös kraftvollem Pop-Punk und Rap-Passagen geschaffen.