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SKAFIELD

Die SkaPunk-Band Skafield wurde 1997 von 5 Freunden gegründet. Mittlerweile zählt die auf 8 Musiker angewachsene Band zu einem festen Bestandteil der saarländischen Musikszene. Nach zahlreichen Konzerten in den ersten beiden Jahren wurde im Mai 1999 ein Demotape aufgenommen, welches beim Publikum auf große Resonanz stieß und über 250 mal verkauft wurde. Im Jahr 2000 folgte dann eine Reihe von Konzerten außerhalb des Saarlands. 2001 kamen zusätzlich zu den Konzerten, die mittlerweile quer durch ganz Deutschland gespielt werden, auch Konzerte in der Schweiz hinzu. Auch deshalb kann sich die Band über eine immer größer werdende Fangemeinde in beiden Ländern freuen. Bei all diesen Konzerten hatten Skafield die Chance, die Bühne mit national und international bekannten Bands zu teilen. So rockten die Jungs schon mit Bands wie The Peacocks (CH), Komando Moriles (ES), Rantanplan (D), Mustard Plug (USA), Reel Big Fish (USA), Link 80 (USA), Horace Pinker (USA), Favez (CH), Die Happy (D), Beatsteaks (D), Turbo AC’s (USA) und Randy (SWE). Ende April 2001 erschien die Debut CD „Fasten your seat-belts“ auf dem schweizer Label Leech Records. Als nächste Veröffentlichung steht eine 7″ an, die im Sommer 2002 auf Fond Of Life Records erscheinen wird.

PALE

Mit diesem hochambitionierten Konzeptalbum erspielen sich Pale eine Sonderstellung im deutschen Indie-Rock/Emo-Bereich.
„Razzmatazz“ erzählt eine Geschichte. Es geht um einen jungen Mann, der nach langer Zeit in seine Heimatstadt zurückkehrt, voller Erwartungen steckt und nur Enttäuschungen erlebt, da sich seine Umgebung vollkommen verändert hat. Ihm bleiben Musik und die Liebe zu einem Mädchen. Alles klar? Diese Platte hat einen etwas anderen Anspruch als die normale Rockscheibe, orientiert sich am eher aus der Mode gekommenen Prinzip, ein konzeptionell zusammenhängendes Werk zu erschaffen, in dem der Aufbau der Stücke, die Reihenfolge und die Stimmung die textliche Basis unterstützen. Dabei fällt auf, dass die Songs nicht nur als Fragmente, sondern auch für sich und aus dem Kontext gerissen, funktionieren. Nicht unbedingt selbstverständlich bei Alben dieser Art. Das geschieht musikalisch auf den Schultern dessen, was sich seit der letzten Elliott und Bands wie Kill Holiday, Jimmy Eat World und Sunny Day Real Estate autark als Emo, ohne Anhängsel wie -Core oder -Rock, etabliert hat. Das ist eigentlich nicht weit entfernt vom US-College- und Indie-Rock vergangener Tage mit großartigen Bands wie Buffalo Tom, Cracker und den Pixies, hat sich allerdings die musikalischen Erkenntnisse der letzten Jahre zunutze gemacht und spielt mit elektronischen Elementen ebenso wie mit Sprach- und Musiksamples, die eben nicht als Intro oder Outro, sondern als eigenständige Elemente und Fragmente funktionieren. „Iihh!“ höre ich euch schimpfen: „Siebziger-Kitsch!“ Und wenn schon, ab und an lasse ich mir auch King Crimson und Genesis gefallen – zumindest konzeptionell gesehen. Eine nicht wirklich leichte, aber auf jeden Fall äußerst interessante und in Deutschland absolut eigenständige Sache, die unterstützt gehört. Christian Kruse

Pale. Die Dritte. Und wieder aus dem Bauch. Ohne Berechnung, nur ehrlich. Mit neuem Gitarristen rockt ihr melancholisches Emopopcore-Liedgut kerniger denn je. Pale haften am Puls der Zeit, ohne zu kleben. Man hütet sich, trendorientierte Prostitution zu betreiben und setzt niemals die über Jahre gewachsene – und verdammt groß gewordene – Eigenständigkeit aufs Spiel. ‚Stärke aus Melancholie‘ könnte sie lauten, die Botschaft Pale`scher Kreationen. Mal mit Experimentellem organisch verknüpft („Was All About“), mal an herrlich unkomplizierte Police erinnernd („Sure Thing“). Was entsteht, klingt immer absolut undeutsch (Achtung: positiv!). Einfach Crashpop at its best. Torsten Stein

PALE – Story: Visions
Selbst ist die Band
Selten kommen in der deutschen Emo-Landschaft Platten heraus, die sich wirklich von der Masse abheben. Mit „Razzmatazz“ haben PALE eine löbliche Ausnahme geschaffen.
Gitarrist Christian Dang und Sänger/Gitarrist Holger Kochs sind sich durchaus bewusst, ein Album abgeliefert zu haben, das sich auch im Kontext der Band von den vorherigen unterscheidet. Der Unterschied zum letzten Album „Another Smart Move“ liegt dabei vor allem im lyrischen, weniger im musikalischen Bereich. „Das letzte Album war voll von traurigen Liebesliedern, und darauf hatte ich jetzt einfach keine Lust mehr. Ich hatte mit ‚Another Smart Move‘ die Beziehung zu meiner Freundin aufgearbeitet und brauchte einfach neue Themen.“
Also versuchte man, den Genregesetzen zu entfliehen und erzählt mit „Razzmatazz“ eine Geschichte. Ein Versuch, dessen Vorteile sich schnell abzeichneten. „Wir hatten ein konkretes Ziel vor Augen, und deshalb war der Prozess des Songwritings und Arrangierens auch viel einfacher als sonst. Die Dinge ergaben sich einfach, weil wir wussten, in welche Richtung es gehen sollte.“ Inspiration holte man sich von den ganz Großen: „Ich habe mich in der letzten Zeit viel mit ‚Quadrophenia‘ von The Who und ‚Setting Sun‘ von The Jam befasst.“, erklärt Holger. „Diese Art, mit einem Album eine Geschichte zu erzählen, ist ja auch längst nicht so ausgelutscht wie das normale Format, einfach irgendwelche Songs nebeneinander zu stellen.“

Label: Defiance Records

STEAKKNIFE

The one thing I hate more than reading band infos is writing them. I don‘ t need to tell people how god-like Steakknife is. People should be telling me that.
But since creativity (at least coming from the press) seems to be a rarity these days, here is the „information“. The music we make is the music we listen to. And we do this exclusively for ourselves.
We have a new record (well kinda new…) that you should spend your money on.
You should listen to it constantly and then tell everyone you meet how Steakknife changed your life.
You should buy a gun and use it to force people to spend their money on our new record.
You should start a religious cult and spend every waking moment praising the steak.
You should spread the word so that I don‘ t have to waste time writing shit like this.
And that, my friend, is as informative as I want to be.

El Hollis – vocals
Lucky Diamond – guitar
Marc Mondial – guitar
Hell G. – bassguitar
Lorenzo Stiletti – drumset
Fuck off.

Label: Vielklang Studios

RANTANPLAN

Wir erinnern uns: Rantanplan ist der trottelige Polizeiköter aus Lucky Luke. Und seit geraumer Zeit auch der Name einer Hamburger Band, bei der diverse bekannte(re) Gesichter zu entdecken sind. Etwa das von Marcus, der sonst bei …But Alive am Mikro hängt, oder jenes von Torben, den man auch schon mit Bandog gesehen hat. Doch hier gibt´s weder das eine noch das andere, sondern heftig ins Bein gehende Ska-Beats, die sich wohltuend vom primitiven, plumpen Gehoppel der Alibi-Ska-Songs ach so vieler ‚Melodic‘-Punkbands abheben. Vielmehr, und das gibt die Band auch offen zu, ging hier allen Beteiligten die Begeisterung für Operation Ivy, Mighty Mighty Bosstones und die Specials durch. Das Ergebnis kann sich in jeder Hinsicht sehen lassen: das Gebläse pustet ordentlich, die Produktion trieft vor Fett, und spieltechnisch sind die Jungs auch alle fit, so daß abwinkendes Genöle à la ‚Och nee, jetzt fangen die auch noch mit sowas an‘ völlig verfehlt ist. Tut gut!
Joachim Hiller

Aber hallo! Das Drittwerk der Hamburger Ska-Punkrocker begeistert schon beim ersten Hördurchlauf – und zwar gänzlich ohne Samba-Rhythmen.
Man durfte gespannt sein, wie sich der Sound von Rantanplan entwickeln würde, nachdem sich die quasi-Hauptband …But Alive im Jahr 1999 auflöste, schließlich hielten bei beiden Bands die gleichen Sänger (Marcus und Torben) das Mikro in der Hand. Prinzipiell sind Rantanplan ihrem Sound auch im Jahre 2001 treu geblieben: Schöne Bläser paaren sich mit wunderbaren Melodiebögen und ebenso schönen Gesangslinien, ebenso wurde ganz traditionsgemäß nach Brecht und Rilke nun ein Gedicht von Nietzsche („Ecce Homo“) musikalisch umgesetzt. Alles beim Alten also? Nicht ganz, denn textlich hat die Band ihren Themenschwerpunkt etwas weg vom Politischen und hin zum Persönlichen verlagert, was ihnen gut zu Gesicht steht. Weiterhin gibt es erstmals einen puren Reggae-Track („Flucht nach vorn“) – auch gut, so lange das nicht zur Regel wird. Letztendlich beweisen Rantanplan mit 50 Minuten „Samba“, gerecht aufgeteilt auf 18 Tracks, dass sie viel mehr als nur ein Nebenprojekt der Hauptband waren. Sehr gut! VISIONS Nr. 96

Die Ska-Punk-Welle ist längst nach Europa geschwappt: bei etwas genauerem Überlegen würden mir sicher ein Dutzend hiesiger Bands einfallen, die sich an Bosstones und Op Ivy versuchen – und dann sind da Rantanplan aus Hamburg, die schon vor drei Jahren auf diesem Feld debütierten und alle anderen Ska-und-Bläser-und-Punk-Kapellen hierzulande auf ihre Plätze verweisen. Hier wird, und das ist das angenehme am zweiten Album der Lucky Luke-Fans aus dem Norden, nicht einfach nur schlapp-melodischer Punk mit billigen Skabeats verquirlt, was heutzutage leider schlechter Standard scheint, sondern es treffen sehr schön arrangierte Bläsersätze (Trompete und Posaune) auf bissige Punkgitarren und wuchtiges Drumming. Das hat Groove und Wucht. Auch diesmal gibt´s wieder rein deutsche Texte, mal stakkatohaft rausgeschleudert, mal eher gesungen. Das kommt ausgesprochen gut, und inhaltlich sind die Songs mit der gewohnten Mischung aus Persönlichem und Politischem ebenfalls eine Klasse für sich. Musik für Bein und Hirn zugleich, produziert von Christian Mevs im Soundgarden-Studio. Und die Coverversion von Funny van Dannens „Unbekanntes Pferd“ ist auch eine sehr schöne Sache. Aber am besten kommen Rantanplan sowieso live, also: Ausschau halten, wann die Burschen auf Tour sind Joachim Hiller

Drei Jahre, zwei Alben, permanente Bühnenpräsenz-keine schlechte Bilanz. Andere Bands schaffen es in dieser Zeit nicht mal, auch nur ein Demo aufzunehmen. „Tja, wir verstehen halt was von unserem Metier“, lacht Torben. „Ich denke, der Trick ist, daß wir sechs uns untereinander schon recht lange kennen. Wir haben immer wieder mal zusammen im Wohnzimmer gesessen und musiziert, da gab es keine lange Phase des Kennenlernens. Es gab praktisch schon fertige Songs, bevor wir die Band überhaupt gegründet hatten.“ Torben und Marcus, die Haupttextschreiber der Band, sind überdies seit Jahren als Basser bzw. Gitarrist und Sänger von …But Alive ein eingespieltes Team. Seit ein Rezensent anläßlich des ersten Albums den Begriff ‚Tanzmusik‘ aufbrachte, um damit den doch etwas anders ins Bein gehenden Punkrock-Sound zu beschreiben, muß das Hamburger Sixpack sich diese Beschreibung öfter gefallenlassen – ein Problem? „Von uns selbst kommt der Begriff nicht“, lacht Reimer. „Aber ich finde ihn schon recht treffend, denn zu dem, was wir machen, paßt es eben nicht, Pogo zu tanzen.“ Mit der Konsequenz, daß das trotz erhöhter Ska-Quote meist mehrheitlich punkige Publikum etwas relaxter zur Sache geht und vor der Bühne erheblich weniger gerempelt wird – eine Sache, die der Stimmung auf Rantanplan-Konzerten doch recht zuträglich ist. Joachim Hiller

Label: Rough Trade

WATERDOWN

Über mangelnde Aufmerksamkeit können sich Deutschlands heiße Anwärter auf den Post-Core-Thron nicht beschweren. Und das mit Recht.
Ich habe einen Ohrwurm. Schon seit Tagen kriege ich den Refrain von „Round Two“ nicht aus dem Kopf. Aber immer wenn ich versuche, die Zeile „don’t you know, I got it right here“ nachzuträllern, versagen meine Stimmbänder kläglich und mir liebe Zeitgenossen wenden sich angewidert ab. Es ist schon ein Kreuz, wenn man Freunden von der Klasse einer guten Band berichten will. Aber es ist auch symptomatisch für Waterdowns Debüt-Album: Songs und Hooklines, die man nicht einfach in der Ablage verschwinden lässt, sondern die bleiben, simpel klingen, aber trotzdem Resultat eines beachtlichen Könnens sind. Nicht, dass ich die Leistung solcher Vorbilder wie Grade oder Farside schmälern will, aber da wo andere Bands des Post-Core, ich benutze hier mal ganz absichtlich nicht die Vokabel Emo, mitunter ein wenig beliebig klingen, setzen Waterdown der ‚go-for-it‘-Attitüde ihrer offensichtlichen Hardcore-Wurzeln ein ungewöhnlich hohes Maß an musikalischem Anspruch entgegen. Der Wechsel zwischen Aggro-Shouting und melodiösem Gesang verleiht der Platte unglaublichen Druck. Die Songs sind ausgefeilt bis in den letzten Winkel und nichts wird dem Zufall überlassen. Dass Emotionalität dabei nicht verloren geht, ist ein weiterer Beweis für die Klasse von Waterdown. Solche Herangehensweisen kennt man sonst eigentlich nur von Noise-Bands oder den Göttern des intelligenten Hardcore, Snapcase, mit denen Waterdown wesentlich mehr gemeinsam haben als nur den gleichen Cover-Artwork-Gestalter. Natürlich ergänzen ebenso anspruchsvolle Lyrics, die sich stellenweise auf das absolut Wesentliche einer Aussage beschränken („Corporate Identity“ und „Round Two“) den musikalischen Entwurf. Und wenn es dann als Sahnehäubchen noch den Slime-Klassiker „Etikette tötet“ obendrauf gibt, haben sie mich vollständig eingefangen.
VISIONS Nr. 99

Willkommen in Meister Edels Schreinerei 2000, in der kein kühles Metall, sondern warmes Holz verarbeitet wird:
Der kleine agile Kobold, der hier sein Unwesen treibt, nennt sich Waterdown, sitzt zwischen den Stühlen, hat den Hammer erhoben und den Leim parat. Im Klartext: Zwischen schmissig-euphorischer Melodiösität, kraftvollen ‚Fresse dick‘-Unwuchten und unaufdringlich kanalisierter Experimentalsperre geht das Sextett den goldenen ‚Jugend forscht‘-Mittelweg, auf dem Bands wie Boysetsfire oder Refused die Überholverbotsschilder entfernt haben. Mit gleich zwei Assen im Frontmannärmel gesegnet (das eine singt, das andere schreit), läuft das Emotionsvehikel schön rund und intensiv, man setzt die Kiste bewusst der ein oder anderen Schlagloch-Strecke aus, nur um auf der Siegesfeier mit Grade und Hot Water Music im Champagner zu baden. Über diese Band wird hier garantiert nicht das letzte Wort verloren, da bin ich mir todsicher. VISIONS Nr. 90

Waterdown – Never Kill The Boy On The First Date
Waterdown ist der vielleicht am häufigsten gefallene Name, wenn es um Emo-Core aus Deutschland ging. Waterdown ist die Band, die man sehr plötzlich auf allen größeren Konzerten dieser Stilrichtung sehen konnte.
So ist es mir zumindest ergangen. Zuerst sah ich sie zusammen mit Jimmy Eat World, dann mit Grade und danach als Support von Snapcase und Avail! Als sie dann auch noch einen Platten-Deal bei Victory unterzeichneten, war ihr Aufstieg in die oberste Liga nicht mehr aufzuhalten. Es gab kaum eine Platte, auf die man so gespannt sein durfte wie auf „Never Kill the Boy on the First Date“.
Zugegeben, als ich die Scheibe das erste Mal gehört habe, war ich mehr als nur entäuscht davon. So haben Waterdown ihren ursprünglichen Stil zwar in einigen Songs beibehalten, dafür aber in anderen Songs wieder völligen Stilbruch begangen, indem sie stark in die Rock-Richtung abgedriftet sind. Doch der erste Eindruck kann ja bekanntermaßen täuschen und genau das ist bei „Never Kill the Boy on the First Date“ passiert. Nicht unausgereift, sondern vielseitig ist dieses Werk und es braucht ein wenig Eingewöhnungszeit, um es komplett konsumieren zu können. Der Opener (Impress Me) dürfte ja mittlerweile allen bekannt sein. Der dritte Song ist mit vorsicht zu genießen, denn wenn wir Pech haben, haben Waterdown mit diesem Song einen Chart-Erfolg geschrieben, der einem nach tausendmaligem Höhren im Radio tierisch auf den Wecker geht. Desweiteren gibt es noch zwei Songs, die bereits auf ihrer Mini-CD „Draw a Smiling Face“ veröffentlicht waren. Diese wurden allerdings noch einmal komplett neu aufgenommen und haben hier durchaus ihre Daseinsberechtigung. Als letztes Schmankerl gibt’s dann noch die Slime-Coverversion von „Etikette tötet“, die allerdings nicht das hohe Niveau halten kann.
Insgesamt kann ich nur sagen, dass „Never Kill the Boy on the First Date“ eine der besten Scheiben ist, die ich in letzter Zeit in die Finger bekommen habe. Abwechslungsreiche, einfallsreiche Songstrukturen und das zur Perfektion gebrachte Wechselspiel zwischen melodiösem Gesang und rhytmischen Brüll-Parts! in-your-face – 2001

Waterdown – Der Siegeszug
Bei den Osnabrücker Emo-Core-Whatever Rockern von WATERDOWN braucht man keineswegs musikalisches Landunter befürchten. Das US Punklabel Victory hat die Jungs (als erste deutsche Band) gesignt und nach Konzerten mit BoySetsFire und Avail ist man nun auch labelmässig in bester Gesellschaft von Bands wie Shelter, Bad Brains oder eben BoySetsFire. Der erste vollständige Longplayer steht jetzt auch in den Läden und ‚Never Kill The Boy On The First Date‘ ist das geworden, was man von deutschen Bands nur allzu selten zu hören bekommt. Ein Hau-Drauf Album mit glaubwürdig emotionalen Momenten. Auch wenn Waterdown hier und da noch etwas collegenartig klingen mögen…Potiential ist hutabmässig viel vorhanden. Und jetzt noch ein Mörderkopliment zum Schluss: In einigen Momenten erreichen Waterdown mit ihrem Debut die Intensität von At The Drive-In. Das geht runter, oder? mtv.de – 07/2000

Waterdown – Draw a Smiling Face / Never Kill The Boy On The First Date
Huahh, wann sind mir zuletzt kalte Schauer über den Rücken gelaufen? WATERDOWN mixen auf eine unvergleichlich gute Art HC mit Mosh/ Schrei Parts mit Emo, Rock und Gefühl. Vier Stücke beeinhaltet die „Drawasmilingface“ EP, die irgendwo zwischen BOY SETS FIRE, SNAPCASE und AVAIL spielt. „Picket-Line“ als Opener ist eines der besten Stücke der EP gefolgt von „Gentleman, Place You Bets“ und „Your Shadow“ als emolastigere Stücke. Ja, diese EP gefällt mit verdammt gut muss ich sagen. Vier Stücke zwischen Agression und nach Taschentüchern verlangenden Emo Parts. Groß verdammt groß vielleicht sollte man auch einfach sagen ein klasse Schnitt zwischen DEFTONES und BOY SETS FIRE. Basta aus.
So, nach der Wegweisenden EP erscheint am 08.05 mit „Never Kill The Boy On The First Date“ das Debüt der Osnabrücker auf Victory Records. Und ja, ich höre die Chöre zum tausendsten Mal rummaulen. Egal jedem kann man es bekanntlich nie recht machen. Mir machen es WATERDOWN mit „Never Kill The Boy On The First Date“ aber verdammt recht. Denn, da wo „Drawasmilingface“ aufhörte setzt „Never Kill The Boy On The First Date“ an, der Sound ist besser und insgesamt wirken die Stücke kraftvoller. 12 Stücke finden sich auf dem Album und wow. Diese Platte liegt auf Heavy Rotation und sieht kein Ende des Tunnels kommen „Impress Me“ dürfte ja schon bekannt sein eröffnet das Feuerwerk und haut in“Picket Line“ Manier weg. „Picket Line“ findet sich nebenbei auch auf diesem Album wieder, neu aufgenommen aber dennoch genauso klasse wie vorher. „Your Shadow“ kommt genauso erneut vor, aber die neuen WATERDOWN Stücke sind einfach mal verdammt groß. „Not Today“, „June“ „Corporate Identity“ sind einfach Knaller im Spiel zwischen Aggression und Ruhe. Sehr schön und auch wenn es blöde klingt, dieses Album könnte vielleicht eines der weiteren wegweisenden Debüt Alben werden, wer weiß? Ein cooles Coverartwork und ein Cover der wohl wegweisendsten deutschen Punkband SLIME („Etikette tötet“) runden „Never Kill The Boy On The First Date“ ab. Daumen hoch! Aber verdammt hoch! roter faden fanzine – 05/2000

Label: Victory Records

DOWN BY LAW

Interview mit Dave Smally von Down by Low

Better Than A Thousand ?

Wer mit Dave Smalley, dem Sänger von Down By Law zusammentrifft, muß darauf vorbereitet sein, daß der 30jährige viel zu erzählen hat. Die Themen beschränken sich dabei nicht nur auf seine Band, sondern er kann auf ein Repertoire zurückgreifen, das die letzten 15 Jahre Punkrock Revue passieren läßt.

Durch seine Teilnahme an den einflußreichen Bands DYS und All und seine Karriere mit Down By Law, die mittlerweile fünf Alben hervorgebracht haben, zählt Dave Smalley zu den wenigen, die von einem wütenden Teenager zu einem erfahrenen Punkrocker herangereift sind und trotzdem eins geblieben sind – down to earth. Über die Jahre hinweg hat er sich mit seiner Musik niemals an irgendwelche Regularien gehalten geschweige denn Business-Spielchen mitgespielt. Da fragt man sich doch, woher die Motivation kommt, Jahr für Jahr eine neue sehr gehaltvolle Platte zu veröffentlichen und dennoch niemals omni-präsent zu sein. Dave Smalley entgegnet: „Der Grund, warum ich immer noch in einer Band singe ist der, daß mich die Welt nach wie vor emotional bewegt.Klar bin ich kein ‚angry young kid‘ mehr, aber ich ich bin ein leidenschaftlicher erwachsener Mann, der immer noch daran glaubt, wofür Punkrock einst stand und jetzt steht. Ich glaube daran.“ Das klingt sehr danach, als sei das eine einstudierte Antwort auf eine oft gestellte Frage. Ist in den Reihen von DBL vielleicht doch schon Routine eingekehrt? „Bis jetzt ist das noch nicht der Fall gewesen“, entgegnet Dave Smalley ernst und führt im gleichen Atemzug fort:“Sollte der eintreten, würden DBL nicht mehr auf Tour gehen, geschweige denn eine Platte aufnehmen. Die neue Platte, und das ist jetzt keine Floskel, ist für mich die beste Platte, die ich bisher aufgenommen habe. Das umfaßt das Songwriting und die Texte, die für mich die besten sind, die ich in meinem ganzen Leben geschrieben habe. Diese Aussagen sind jetzt nicht auf Down By Law beschränkt, sondern auf alle Bands, in denen ich jemals mitgespielt habe. ‚Last Of The Sharpshooters‘ ist die beste Arbeit, die ich jemals geleistet habe.Die Texte sind intelligent und fokussiert und ich habe gemerkt, daß ich als Pop-Song-Schreiber immer besser werde. Der Unterschied zu anderen Punkrockbands in der ganzen Welt ist der, daß DBL sehr gute Songs hat.“ Welche Gründe gibt es für eine dermaßen große Überzeugung? „Wir machen keine Komödie, haben kein spektakuläres Outfit sondern einfach nur unsere Musik. Jeder in der Band, mich als Sänger jetzt mal ausgenommen, ist ein herausragender Musiker. Angry John ist ein phänomenaler Bassist, Sam Williams ist eine junge Version von Brian Baker und bei beiden fühlt man, daß sie die Musik leben, die sie spielen. Auch unsere Schlagzeuger, von denen wir bisher von der Zahl her wohl am meisten hatten, waren alle sehr engagiert.“

„Last Of The Sharpshooters“ präsentiert uns ohne Zweifel punkige Pop-Songs. Erst nach mehrmaligem Hören funkt es, und die Platte wird von Mal zu Mal eingängiger. Woran liegt es, daß der Sound DBL’s oberflächlich betrachtet um einiges harmloser geworden zu sein scheint?
„Du meinst, daß es radiofreundlicher wirkt?. Mmmhhh, das ist meine Schuld. Es war mein Einstand als Produzent, vielleicht hört man das? Es ist aber gut, wenn man eine Platte öfter als einmal hören muß, um auf sie aufmerksam zu werden. Als ‚My War‘ von Black Flag herauskam, habe ich die Platte gehaßt. Ich habe sie nicht verstanden, ich mochte sie nicht, und je öfter ich die Platte gehört habe, desto mehr wuchs meine Sympathie.“

Wenn „Last Of The Sharpshooters“ nach Eigenaussage zu den besten Platten zählt, die DBL je aufgenommen haben, klingt das wie ein Rückblick auf Zeiten, in denen so manche Fehlentscheidung gefällt wurde. „Klar“, sprudelt Dave prompt hervor,“die zweite DYS-Platte war grauenhaft. Vielleicht auch die erste All-Platte, als wir noch gar nicht so richtig wußten, was wir wollten. Auch DBL ist mit ‚Punkrockacademyfightsong‘, ‚All Scratched Up‘ und jetzt ‚Last Of The Sharpshooters‘ besser geworden. Die Band ist menschlich näher zusammengerückt. Zu Beginn war DBL ein Projekt, daß sich mehr an Hardcore orientierte. Ich mag die ersten beiden DBL-Platten heute noch, aber erst mit „Punkrock…“ habe ich den Weg gefunden, auf dem ich mich sicher fühlte. An diesem Punkt war es mir auch ziemlich egal, ob wir überhaupt auch nur eine Kopie des Albums verkaufen würden. Wir sagten eigentlich ‚Fuck You‘ zu allem und jedem. Die nächsten zwei haben wir in der gleichen Tradition aufgenommen.“ Die Schlagzeuger-Position ist bei DBL wie ein rotierender Sessel. Hat sich mittlerweile jemand gefunden, der den Stuhl für längere Zeit besetzen wird? „Ich glaube schon. Sein Name ist Milo. Nicht der Milo von den Descendents“, lacht Dave. „Es ist total interessant, daß Milo überhaupt keine Punkrock-Connections hat. Er spielte vorher in einer unbekannten LA-Prog-Rockband, die sich so ähnlich wie Rush anhören. Das beweist, daß er ein sehr guter Drummer ist, und vielleicht ist er sogar der Beste, den wir jemals hatten.“ Wie sieht es mit den alten Beziehungen aus und was stimmt an den Gerüchten einer Dag Nasty Re-Union? „Re-Unions können ziemlich mies sein, aber sie können auch sehr gut rüberkommen. Ich habe die Re-Union der Sex Pistols gesehen, und das war einfach super. Es war zwar nicht wie 1977, aber es war völlig genial zu sehen, wie sie die Stücke spielten, die definitiv die Rock’n’Roll-Welt veränderten. Eine Dag Nasty-Re-Union müßte schon einen ganz speziellen Grund haben.“ Welcher Grund sollte das sein? Die meisten Re-Unions kommen meistens nur zustande, wenn den Leuten das Geld ausgeht. „Keine Ahnung. Wir haben zwar schon oft darüber gesprochen, aber wir haben bis jetzt noch keinen Grund gefunden. Geld kann es nicht sein. Brian Baker war der Haupt-Songwriter, und wenn er ein paar besondere Stücke hätte, vielleicht. Aber vorerst nicht.“
Thorsten Zahn (Visions Nr.60)

Label: Epitaph

FIRST8

„Ska + Punk + X“. Unter diesem Motto startet die 7-köpfige Formation FIRST EIGHT
1995 ihren Musikkreuzzug durch „das Feld von Ska, Reggae, Rock, Pop und Punk“1. Doch was verbirgt sich dahinter ? Die Antwort : gediegener Off-beat mit Reggae-Feeling, aber auch schon mal „jazzige Passagen“1, „druckvolle Mitgröl-Refrains“1, schweißtreibende, aber trotzdem tanzbare Schlagzeugbeats, „groovende“2 Bassläufe, „knackige Bläsersätze“1, das alles mit einem „hohen Grad an Melodien“2. Diese Mischung kommt auch sehr gut beim Publikum an. Die nach den ersten erfolgreichen Konzerten veröffentlichte Debut Demo-Kassette verkaufte sich gleich über 300 mal. Ein Studioaufenthalt wurde gewonnen und kurz danach die zweite Demo- Kassette auf den Markt gebracht. Auch diese ist in der Zwischenzeit ausverkauft.
Leider wurde FIRST EIGHT immer wieder durch Be-setzungswechsel in der Entwicklung zurückgeworfen, so dass die Anhängerschaft drei Jahre warten musste, bis die erste MCD „… some help?“ produziert war. Diese wurde in zahlreichen Konzerten von Wuppertal über Aachen bis nach Stuttgart oder Freiburg hin präsentiert und stieß auf große Resonanz. Ihre mitreißende Performance sowie ihre individuelle Interpretation von Ska machte FIRST EIGHT schnell zu einem begehrten Live-Act. Ob als Headliner oder als Support für nationale und internationale Größen wie z.B. The Selecter, The Toasters, Loaded, Regatta 69, No Sports, Skaferlatine oder Edna´s Goldfish gelang es FIRST EIGHT immer, das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Im Sommer 2001 folgte dann der erste Longplayer „Nothing in common“, der jetzt durch zahlreiche Konzerte promoted wird und auch international äußerst gut aufgenommen wurde. Im Saarland längst eine Institution liegt das Hauptaugenmerk darauf, sich bundesweit zu etablieren und den Wirkungskreis über das Bundesgebiet hinaus auszudehnen. Für das Jahr 2003 ist die Aufnahme eines zweiten Longplayers geplant.

Label: One Take Records

2 MINUTE WARNING

Entstehung:
2 Minute Warn!ng entstand im Oktober 2002 aus der vorangegeangenen Formation „FAkE“, nachdem Andreas „Elli“ Werner den Part des Bassisten der Band übernahm. „FAkE“ bestand damals seit mittlerweile 5 Jahren und auch das Debut – Album „Rent a Life“ wurde unter diesem Namen veröffentlicht.

Stilrichtung:
2Minute Warn!ng spielen eine Mixtur aus verschiedenen Stilrichtungen, die sich allgemein als New Rock etabliert hat, jedoch von der Band selbst eher als New-School-Action-Rock beschrieben wird.

PASCOW

2002: Nach einem Demo-Tape und einer EP ist es nun also fertig, Pascow`s Debüt über die volle Distanz. 15 Songs mit deutschen Texten. Deutschpunk? Keine Ahnung, Schubladen gibt´s bei Ikea…

Bereits vor einiger Zeit haben sich Pascow einen vierten Mann in`s Boot geholt und beweisen nun mit diesem Album, dass sie ihren eignen Platz an der Theke des deutschsprachigen Punkrocks gefunden haben. Sie stellen ihren dreckigen Sessel zwischen die Barhocker von Knochenfabrik, die Parkbank der Boxhamsters und den Klappstuhl von Dackelblut. Nicht umsonst gibt`s auf „Richard Nixon Discopistole“ mit „fuck off“ eine Coverversion der erst genannten Band. Ohne auf Trends zu schielen, gehen Pascow musikalisch weiterhin gerade aus und verzichten auf nervende Spielereien. Textlich unkonventionell, vertonte Gossenlyrik, Bukowski-
Pop vielleicht. Kryptische Scheiße statt intellektuellem Code und weit weg vom deutschpunkendenEinerlei. Irgendwann stand Folgendes im Gästebuch der Band:“PASCOW spielen laute breitbeinige grätschmusik. PASCOW sind deutsch, sprachlich, nicht stolzlich. PASCOW wollen keine neuen zähne für mein´ bruder und mich. PASCOW sind viel jünger als wie dackelblut. PASCOW mögen kein namedropping nicht. PASCOW weint nicht. PASCOW liebt trotzdem. 2X. PASCOW reimt sich nicht auf hell yeah. verdammt. PASCOW ist im durchschnitt zu klein für´s musik-TV. PASCOW ist das egal. PASCOW sind spelunkenhalunken. PASCOW hat hollywood besiegt. PASCOW bleibt breitbeinig. PASCOW hassssst pathos auf`s brot. PASCOW hat luftgitarren für jeden anlass. PASCOW trampt nach norden. PASCOW sind die anständigen Randständigen. PASCOW geht jetzt…“

Label: kidnapmusic

EAR EXTENSION

Laute Gitarren, drückende Drums und `ne nette Melodie
So oder ähnlich klingt der Output von EAR EXTENSION. Die Band um Sänger, Songschreiber und Gitarrist Stefan (22), der zusammen mit seinem Bruder Michael (19, Drums) und seinem Schulkumpel Christian (22, Bass) die Band im Januar 2001 gründete. Schnell wurde mit den ersten geschriebenen Liedern ein erstes Demo aufgenommen und just fand man sich in einigen kleinen Clubs bzw. JUZE´s nicht mehr vor sondern auf der Bühne. Und das klappte besser als erwartet. Nicht nur im Saarland rockte man bei kleinen Gigs mit anderen Lokalbands die Bühne, auch außerhalb des Saarlandes bekam man die Chance mit so Namenhaften Bands wie the (international) noise conspiracy, randy, mad caddies, faboulous desaster, river city high und mehr die Bühne zu teilen…
Im Sommer 2001 stieß dann Christian (22) zur Band, der ebenfalls eine Gitarre umgeschnallt hat. So erspielte man sich von Konzert zu Konzert immer mehr Freunde. Sowohl lokale Bands mit denen man immer wieder Konzerte spielte und auch noch häufig macht, als auch eine immer größere Schar an Zuhörern. Im Verlaufe einer kleinen selbstorganisierte 2 Wochen Tour durch das schöne Saarland (um auch wirklich jedes Juz von der Bühne aus zu sehen) traf man auf Michael Bauer, der der Band vorschlug eine neue und amtliche Demoaufnahme zu machen. So spielte man im Dezember 4 Songs ein, die im folgenden Monat abgemischt und zum Bandjubiläum fertig wurden.
Man spielte Anfang 2002 noch weiter Gigs, schrieb und schreibt
neue Songs und übt, übt, übt, um live eine immer bessere Performance auf die Beine zu stellen. Außerdem konnte sich die Band im Juni 2002 Jahres, bei den „Music-Store-Köln“ WEBCHARTS, den ersten Platz sichern. Mit der Veröffentlichung in Eigenvertrieb der ersten EP (die weiter oben erwähnten 4 songs) nahm die Anzahl und Größe der Live-Gigs kontinuierlich zu und auch das 2. Bandjubiläum wurde mit einer 2 Song-Aufnahme abgeschlossen. Diese zwei Lieder werden wohl im Mai 2003 auf einem Sampler das Licht der Welt erblicken.
Momentan liegt die ganze Aufmerksamkeit der Band im Erstellen des ersten Longplayers. 10 Lieder sind geplant, die die Gehörgänge verzücken sollen. Mit der im Laufe der Zeit gesammelten Erfahrung und dem immer besser werdenden Zusammenspiels der Band sollte das auch gelingen.
Ein druckvoller Sound, wunderschöne Melodien und Texte, die mit mehr als nur jugendlicher Unbekümmertheit und Kraft glänzen, werden diesem sympathischen Vierer wohl noch die eine oder andere Tür öffnen.
Mehr gibt’s über die 4 Jungs von EAR EXTENSION noch nicht zu berichten. Man kann aber gespannt sein, was die Zukunft so bringt…